Enkirch / Mosel
Geschichte . Kultur . Erlebnis

(Drehkäfig im Spielhaus) Weltliche Bestrafungsart aus dem 16. Jahrhundert. Eingerichtet unter anderem, um die damaligen Moralvorstellungen durchzusetzen. Hier hatte sich eine Unsitte eingebürgert, die einigen Bürgern nicht passte und diese den Landesherrn informierten. Es wurden - ohne Hintergedanken - Mädchen versteigert. Hintergrund war nichts anderes, als dass die Jungen, die die Mädchen steigerten, sich verpflichteten, das ganze Jahr die Mädchen auf allen offiziellen Veranstaltungen freizuhalten. Da jede Sache 2 Seiten hat, haben sich die Mädchen ihrerseits verpflichtet, an Königtag, hier wurde 3 Tage gefeiert, alles zu bezahlen was von den Jungen konsumiert wurde. Dies war, so die Überlieferung, oft mehr als das was die Jungen für die Mädchen bezahlt hatten. Hatte man jemand bei einer solchen Versteigerung erwischt, egal ob Junge oder Mädchen, wurden diejenigen zu einem Tag Drehkäfig verurteilt. Der oder die Verurteilte wurde dann meist mit möglichst viel Bevölkerung in den Käfig gesperrt und jeder der vorbeiging konnte und durfte dann den Käfig drehen.