Städtefreundschaft Enkirch-Unna
60 Jahre Städtefreundschaft Enkirch - Unna
Begonnen hat die Freundschaft zwischen Enkirch und Unna zum 750. Geburtstag der Stadt Unna 1950. Damals reisten die Enkircher erstmals mit ihrem Weinbrunnen in die Hellweg-Stadt. Auf dem Neumarkt bauten die Weinbauern den Weinbrunnen auf. Eine echte Attraktion damals.
Die Winzer wollten einen Absatzmarkt für ihre Weine erschließen. Daraus wurde eben eine langjährige Freundschaft. Heute können die Unnaer und ihre Gäste die Moseltropfen drei Tage lang auf dem Kirchplatz verkosten.
Anlässlich des 50jährigen Jubiläums, welches in Unna und in Enkirch zusammen gefeiert wurde, unterzeichneten Unnas Bürgermeister Volker Weidner, Ortsbürgermeister Karl Heinz Weisgerber und Verbandsbürgermeister Alois Weber eine Freundschaftsurkunde.
Der Urkundentext:
"Es war im Jahre 1950 ein zukunftsweisender und mutiger Schritt, Bürgerinnen und Bürgern, die noch unter dem Schock des Zusammenbruchs standen und oft auch unter zerrütteten wirtschaftlichen und persönlichen Verhältnissen litten, den Gedanken der Freundschaft zwischen Menschen näher zu bringen. Heute wissen wir, es war der richtige Schritt. Es sind vielfältige freundschaftliche Kontakte zwischen den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Unna und der Gemeinde Enkirch/Mosel entstanden. Es ist eine große Leistung, an der auch die Weinfeste wesentlichen Anteil haben, wenn viele eindrucksvolle und bewegende Begegnungen und Augenblicke zwischen Menschen stattgefunden haben, die die Beteiligten nie vergessen. Wein verbindet Menschen. Es gilt nun, diese in vielen Bereichen Realität gewordene Freundschaft auf ein dauerhaftes und sicheres Fundament zu stellen.
Die Räte der beiden Gemeinden haben eine Fortsetzung der freundschaftlichen Verbundenheit beschlossen, um diese weiter zu vertiefen und damit zu festigen.
Es wird von beiden Seiten dem Wunsch Ausdruck verliehen, dass die Bürgerinnen und Bürger beider Gemeinden durch enge persönliche Kontakte in vielfältigen Bereichen dazu beitragen, das gegenseitige Verständnis zu vertiefen. Beide sind einig in der Absicht, ein gemeinsames Europa in Frieden und Freiheit partnerschaftlich zu erreichen."
Weiterhin wurde die Gemeinde Enkirch auf dem Friedensstein im Rathaus verewigt, danach erschien im Hellweger Anzeiger folgender Artikel:
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Städtefreundschaft Unna-Enkirch ist der Name der Moselgemeinde jetzt auch auf dem Friedensstein im Rathaus zu lesen. Unnas Bürgermeister Volker Weidner und sein Amtsbruder Karl-Heinz Weisgerber stießen am Samstag in der Bürgerhalle mit Moselsekt an.
"Der Anlass für die Freundschaft mit Enkirch nach dem Zweiten Weltkrieg war einfach: Die Menschen suchten Zerstreuung", blickt Massens Ortsvorsteher Helmut Tewes zurück. Die habe man in der Verbindung mit der Moselgemeinde gefunden, so der Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses.
Es entstand eine Weinfreundschaft, die ihre stärksten Ausprägungen in den 50er und 60er Jahren erlebte. Vermehrte Kontakte und gegenseitige Besuche sowie das jährliche Weinfest in dem reinland-pfälzischen 1800-Seelen Ort bildeten die Höhepunkte.
In den vergangenen Jahren rückte die Freundschaft ein wenig aus dem Blickfeld der Unnaer, "dennoch sind die Kontakte die gleichen geblieben", ist Tewes überzeugt. Im 50. Jahr der Beziehungen reiste Bürgermeister Weidner in diesem Sommer mit dem Partnerschaftsausschuss nach Rheinland-Pfalz. Bei der Gelegenheit wurde die Verbindung schriftlich fixiert. Tewes hofft, dass sich die Kontakte wieder intensivieren: "Enkirch ist mehr als eine Reise wert", weiß er.
Besonders freuen sich die Unnaer auf ein Gastgeschenk Weisgerbers, das im nächsten Jahr den Weg an den Hellweg finden soll: Tausend Liter Enkircher Wein des Jahrgangs 2000.
Obwohl die Moselgemeinde jetzt neben Waalwijk, Palaiseau, Döbeln, Ajka und Pisa ihren Platz auf dem Friedensstein gefunden hat, sei der offizielle Status einer Partnerstadt nicht nötig, so Tewes: "Wo es bereits Freundschaft gibt, braucht es keine Partnerschaft mehr".